Im Depot des Weilheimer Stadtmuseums lagern noch viele Schätze. Einer davon ist eine kleine Steintafel mit einem lateinischen Text. In ihm wird die Tugendhaftigkeit und Standfestigkeit der Weilheimer Ratsherren beschworen. „Weit sei entfernt Geldsucht, die verruchte, und jeder Bestecher, der auf Schändliches sinnt oder auf Schädliches zielt“ lautet eine Zeile in deutscher Übersetzung. Unter dem Text halten zwei Löwen das Weilheimer Stadtwappen. Hier ist auch die Jahreszahl 1562 angebracht. Zwischen den Beinen des rechten Löwen hat der Hersteller der Tafel seine Signatur hinterlassen.

Welche Künstlerpersönlichkeit sich jedoch hinter den zwei Buchstaben SL verbirgt, kam erst jetzt ans Licht: Es handelt sich um Sixtus Löblein aus Landshut, der sich damals einen Namen als Schönschreiber und Steinätzer gemacht hatte. Offensichtlich ist er mit seiner Kunst durch Süddeutschland gezogen, da sich auch in Regensburg, Eichstätt, Bamberg, Augsburg und Stuttgart Steinplatten von ihm finden.

Wie viel der Weilheimer Rat für seine Tafel ausgegeben hat, ist unbekannt. Die Stadt Bamberg bezahlte jedoch im Jahre 1563 für eine ganz ähnliche Platte den Betrag von drei Reichstalern. Wenn Sie mehr über diese Tafel, die Technik der Steinätzung und über ein weiteres Werk des Sixtus Löblein im Stadtmuseum erfahren wollen, freut sich das Team des Museums auf Ihren Besuch. 

21.06. bis 28.06.2011 im Sonderausstellungsraum.  

Schätze aus dem Depot:

An dieser Stelle werden jeden Monat spannende Kunstwerke aus dem Depot des Stadtmuseums vorgestellt. Die Kunstwerke sind – mit weiteren Erläuterungen versehen - eine Woche lang im Sonderausstellungsraum des Museums zu sehen.