Nachdem man im November 2021 Sondierungsöffnungen an der Außenseite des Museumsgebäudes durchgeführt hatte, wurden im Dezember 2021 Bodenöffnungen und Bohrungen im Inneren vorgenommen. An 12 Stellen wurden die Gründung von Innenwänden sowie die Beschaffenheit des Bodens untersucht.
Als vorläufiges Ergebnis dieser Untersuchungen kann zum einen festgestellt werden, dass an vielen Stellen der Befund durch zahlreiche Umbauten während der letzten 100 Jahren stark gestört ist, zum anderen deutet aber auch einiges darauf hin, dass sich der Friedhof, der sich ursprünglich um die Pfarrkirche herum befand, wohl nicht über die gesamte Fläche des später dort erbauten Rathauses erstreckt hatte. Auffallend ist, dass an einer Stelle zwar zahlreiche Knochen gefunden wurden, sich diese jedoch als Tierknochen entpuppten. Es ist daher anzunehmen, dass in den Jahrhunderten vor Erbauung des Rathauses (im Jahre 1538) an der Ostseite des damaligen Marktplatzes geschlachtet wurde und die Tiere hier auch komplett verwertet wurden. Das gefundene Material weißt nämlich darauf hin, dass die Knochen systematisch zerstückelt und zum Teil auch ausgekocht worden waren. Man hatte diese Schlachtabfälle dann an Ort und Stelle deponiert und später mit dem Rathausgebäude überbaut.